Weihnachten

Gerade eben war noch Thanksgiving, jetzt ist schon Weihnachten. Die Zeit verfliegt…

Zum ersten mal Weihnachten nicht bei unseren Familien in Halle.

Zum ersten mal Weihnachten ganz allein im kleinen Familienkreis.

Ganz anders als sonst.

Aber fangen wir mal beim ersten Advent an!

Die ersten Weihnachtsplätzchen hatten wir ja schon vor dem ersten Advent gebacken:

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Ausserdem hatten wir unseren ersten Schnee einen Tag vorher bekommen. Nachdem wir alles in der Einfahrt zusammengekratzt hatten kam sogar ein (kleiner) Schneemann bei rum:

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Am ersten Advent habe ich dann unsere Weihnachtsbeleuchtung am Haus angebracht. Dafür habe ich mir extra vom Nachbarn Dave eine große Leiter besorgt.

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Kurz darauf kam der Nikolaus, er hat uns Aussiedler sogar hier in Amerika gefunden. Zu den amerikanischen Kindern kommt nämlich kein Nikolaus am 6. Dezember.

Am zweiten Advent haben wir dann unseren Weihnachtsbaum geschlagen. Dazu sind wir extra auf eine Weihnachtsbaumfarm „Candy Cane“ – „Zuckerstange“ gefahren, ca. 30 Minuten. Vorbei ist die Zeit wo wir unseren Weihnachtsbaum mit dem Schlitten zu Fuss abgeholt haben 😉

Wir sind also zur Candy Cane Farm gefahren, und dort war schon ganz schön Betrieb! Zunächst die Frage am Eingang: „Waren Sie schon einmal bei uns?“, „Nö“.

„Ok so funktioniert es, wir haben hier 4 verschiedene Baumarten, die die man mitnehmen kann haben ein Preisschild, und die mit einem roten Band sind Bäume die dringend ein „zu Hause“ suchen, die kosten unter 50$. Hier ist eine Säge, da vorne gibt es Handwagen, und die Herren da drüben helfen gern bei Fragen, und beim Einpacken. Viel Spaß!“

Also haben wir uns erstmal überlegt welchen der 4 Baumarten wir wollten, es sollte einer sein, mit starken nicht zu langen und nicht zu kurzen Nadeln sein. Am besten gefiel uns die Koreanische Tanne. Ausserdem sollte er buschig genug sein für unseren Baumschmuck, und ungefähr 1.80m bis 2m hoch sein.

Und so zogen wir los, bewaffnet mit der Handsäge. Es war schon ganz schön frisch, so um die 5 Grad und es wurde auch langsam dunkel. Doch wir gingen beharrlich durch die Reihen und schauten uns die Bäume an. Und die mit den roten Bändern waren schon ein bisschen gelblich und mussten deshalb dringend weg. So einen wollten wir aber nicht.

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Einige Bäume markierten wir auf unterschiedliche Arten: Bei einem steckte ich ein großes Blatt oben in die Krone, bei einem anderen einige große verdorrte Grashalme. Und nach ca. 4 markierten Bäumen standen wir vor dem der es dann auch sein sollte.

Adrian und ich setzten zusammen die Säge an, Mandy holte einen Handwagen und Olivia stand schmiere. Zunächst mussten wir ein paar von den untersten Ästen absägen, damit wir überhaupt an den Stamm herankamen, und weil wir kaum etwas sehen konnten unter dem dunklen Geäst schaltete Adrian seine „Nachtaugen“ an wie er sagte. Er hat nämlich Nachtaugen und Fernaugen! So hat er uns das erklärt, voll witzig unser Kleiner!

Mit ein paar kräftigen Zügen war der Baum auch schnell gefällt, und wir trugen ihn zusammen mit dem Geäst, dass Mandy noch zum Kranz basteln haben wollte, auf den Weg. Dort kam uns auch schon Mandy entgegen.

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Wir brachten den Baum nach vorn zur Packstation, und dort wurde er nochmal gerade abgesägt, ein paar der unteren Äste gekappt, auf einer Rüttelstation von Nadeln und Ungeziefer befreit und schliesslich zusammen mit den Ästen verpackt. Allerdings nicht in ein Netz wie in Deutschland, sondern mit einem Strick von oben bis unten umwickelt.

In der Zwischenzeit gingen wir in die Hütte wo wir unseren Baum bezahlten und heißen Kakao schlürften. Ausserdem saß dort der Weihnachtsmann im Schaukelstuhl! Hat unsere Kinder aber nicht besonders interessiert, oder zumindest hatte keiner das Bedürfnis ihn sich näher anzuschauen 😉

Anschliessend fuhren wir den Baum mit dem Handwagen vor zu unseren Auto und versuchten ihn in den Kofferraum von unserem SUV zu bekommen, ohne die Rücksitze umzuklappen, denn Adrian und Olivia mussten ja auch irgendwo sitzen.

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Es war gar nicht so einfach, aber irgendwann schafften wir es den Baum so weit über die Bank zu schieben um den Kofferraum zuzukriegen.

Zu Haus angekommen gab es jetzt nur doch das Problem des fehlenden Christbaumständers zu lösen. Unseren schönen Keramikständer konnten wir ja leider nicht mit umziehen. Und so kam der Baum erstmal in einen Wassereimer in die Garage, und ich versuchte am Nächsten Tag einen Christbaumständer zu kaufen.

Laut Internet gab es noch 3 von der stabilen Sorte aus Stahl im Home-Depot in Rochester Hills. Also nach der Arbeit dorthin gefahren, aber gefunden habe ich keinen. Darum bin ich zur Information gegangen und habe mir den vermeintlichen Ort zeigen lassen, doch am Ende standen wir beide genau da wo ich auch schon geschaut habe. Der freundliche Mitarbeiter hat daraufhin im nächsten Home-Depot angerufen, die laut Internet ebenfalls noch solche Ständer haben sollten. Doch auch hier Fehlanzeige. Also beim nächsten angerufen, und die hatten tatsächlich noch welche. Und so bin ich nochmal 30 Minuten weitergefahren um noch einen Christbaumständer zu bekommen. Wenigstens diesmal mit Erfolg!

Am nächsten Tag haben wir dann den Weihnachtsbaum aufgestellt:

IMG_1283Und pünktlich zum dritten Advent wurde er auch geschmückt:

IMG_1288Leider gab es ein Problem mit der Lichterkette. Da es bei den Amis keine Lichterketten mit Klammern gibt, sondern die die einfach um den Baum herumwickeln und die Kerzen meist irgendwie rumhängen lassen (wie lieblos), hatten wir natürlich auch keine richtige „Kerzenlichterkette“. Die gekaufte Lichterkette war auch viel zu kurz und die Lichter alle nur eine Handbreit auseinander, so dass das wirklich nicht besonders schön aussah. Naja, da haben wir die Lichterkette nur unten am Baum angebracht um den Baum von unten zu beleuchten.

Vorher, am Abend vor dem 3. Advent ist Adrians erster Zahn rausgefallen! Der untere Schneidezahn hatte schon seit Tagen stark gewackelt (mit Adrians Hilfe). Und dann abends im Bett war es dann so weit, und der Zahn war draussen. Wir hatten Adrian von der Zahnfee erzählt, und dass diese kommen würde und den Zahn unter seinem Kopfkissen gegen einen Dollar tauschen würde, und er wollte jetzt wachbleiben und auf sie warten. Aber wir erklärten ihm, dass sie nur käme wenn die Kinder schlafen. Und so war es dann auch!

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Unser Großer!!!

Wir hatten fast den ganzen Dezember Minusgrade und am dritten Advent schneite es auch wieder kräftig, und wir konnten schön rodeln fahren.

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Wir sind extra in den Borden-Park gefahren. Dort gibt es 3 Rodelbahnen, die sind ganz schön hoch, ich würde schätzen 10 Höhenmeter, und die 3 Bahnen haben alle unterschiedliche Eigenschaften. Die erste hat einige kleinere Huckel, und ist am schnellsten. Die zweite Bahn hat nur einen Huckel, aber dafür hüpft man ordentlich, und die dritte hat keine Huckel, und ist am einfachsten.

Dort haben wir dann auch angefangen, Adrian alleine, und ich oder Mandy mit Olivia. Aber die kleine Hexe hatte nicht wirklich Spaß dabei sondern war fast die ganze Zeit am rumzetern. Irgendwann ist Mandy dann mit ihr zurück ins Auto gegangen und nur Adrian und ich sind noch die Bahnen runtergedüst. Einmal wurde Adrian von ein paar Kindern voll umgesenst, richtig die Beine weggepfeffert. Na denen hab ich aber was erzählt! Adrian gings aber gut, der ist hart im Nehmen (im Geben auch 😉 ), und wir konnten weiter rodeln.

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Bis es dann irgendwann dunkel wurde und wir wieder nach Hause gefahren sind.

Zwischendurch wurden wieder Weihnachtsplätzchen gebacken, denn die halten sich bei uns nicht lange.

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Und dann war endlich Weihnachten! Weiße Weihnachten!

IMG_1351Unglaublich, wir hatten seit Jahren keine weiße Weihnacht, aber hier war es so kalt die ganze Zeit, nur mal 1 oder 2 Tage mit Plusgraden, so dass der Schnee von vor 2 Wochen noch größtenteils da war, und es zwischendurch auch immer wieder mal nachgeschneit hatte. Wunderschön!

Unsere Kinder und wir Erwachsenen waren am Heiligabend gerade dabei uns hübsch zu machen für den Weihnachtsmann (wir hatten extra den Kamin für ihn aufgemacht) als wir unten ein Glöckchen klingeln hörten. Aber als wir die Treppe runtergewetzt waren, war er schon verschwunden. Zumindest hat er die Geschenke dagelassen 😀

Adrian bekam eine neue Eisenbahn von Märklin, die mit seinen bisherigen Schienen kompatibel ist, ausserdem ein Spiel „Hedbanz„, eine DVD vom Sandmännchen mit Pitti-Platsch Geschichten, eine Thomas-Lokomotiven Stickeralbum und ein Märchenbuch. Olivia bekam eine Puppenwiege, Puppensachen, einen Staubsauger (mit Saugfunktion) auch ein Stickeralbum.

Die Eisenbahn war natürlich schnell aufgebaut, und wurde gleich fleissig bespielt, genauso wie der Staubsauger. Sehr zum missgefallen ihrer Eltern zerstörten die beiden Racker die Styroporverpackung der Lok und saugten die kleinen Kügelchen weg. Olivias kleine Püppi wurde mit Puppensachen endlich angekleidet, die Ärmste war bisher immer ganz nackig.

Natürlich wurde noch die DVD angeschaut, Papa hat nämlich vom Weihnachtsmann einen DVD-Player ohne Regionalcode geschenkt bekommen. Ausserdem einen gusseisernen Wok und ein Star Trek Next Generation Buch. Und die Mama hat eine Nähmaschine bekommen.

Doch auch an diesem Abend mussten die Kinder irgendwann ins Bett.

Am nächsten Morgen war dann die Überraschung groß, der Weihnachtsmann war nämlich nochmal da, wahrscheinlich weil er eh gerade in der Nachbarschaft unterwegs war. Jedenfalls hatte er den Kindern eine Küche mit Küchenutensilien gebracht, Olivia bekam noch ein Teeservice und eine große Baby-Born Puppe (der die neuen Sachen auch viel besser passten), und Adrian bekam noch eine Carrerabahn!

Die wurde natürlich auch gleich aufgebaut.

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Mandy und ich machten uns in der zwischenzeit daran die Weihnachtsente zuzubereiten. Das Ergebnis seht ihr hier:

IMG_1356Und ich kann euch sagen, die war superlecker!!!

Nur mein Grünkohl ist mir diesmal misslungen, ziemlich versalzen. Und die Klöse sind auch beim zweiten Anlauf nicht besser geworden 😉 Was solls, es hat trotzdem geschmeckt! Und das alles zur weißen Weihnacht! Ach ja, wir haben natürlich auch 3 Haselnüsse für Aschenbrödel angeschaut wie sich das gehört!

Leider konnten wir dieses Jahr nicht mit unseren Familien oder Freunden Weihnachten feiern, stattdessen war nur Skype möglich. Mal sehen was nächstes Jahr wird!

Jetzt freuen wir uns auf Sylvester,  und genießen unseren SCHNEE!

Weihnachtliche Grüße aus Michigan,

Steven, Mandy, Adrian, Olivia und Moppi

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